Ist es schon wieder so weit? Aber ja! Da schimmert es doch leuchtend blau unter meiner Hainbuchenhecke. Mit Brille auf der Nase wird das Bild konkreter. Tatsächlich: Die Blausternchen blühen! Es wäre gelogen , wenn ich von einem Blütenteppich schreiben würde. Aber immerhin haben sie sich in den letzten drei Jahren fleißig vermehrt.
Du kannst Zwiebelblumen wie Forellenlilie, Hasenglöckchen, Krokuss, Märzenbecher, Milchstern, Schachbrettblume, Schneeglöckchen, Strahlenanemone, Wildtulpe, Winterling unter Gehölzen verwildern.
Botanische Krokusse, Blausternchen und Wilde Narzissen bilden schöne Blütenteppiche im Rasen.
Unter einer Hecke bildet das Sibirische Blausternchen Teppiche
Für mich sind Sibirische Blausternchen (Scilla siberica) die Stars unter den Frühjahrsblühern! Wunderbar geformt und brillant gefärbt, stellen ihre leuchtend blauen Blüten annähernd alles in den Schatten, was der Club der Frühlingsblüher sonst so zu bieten hat. Ein Platz unter sommergrünen Hecken, Sträuchern und Bäumen sowie vernachlässigte Gartenecken eignen sich für die kleinen Zwiebelblumen besonders gut. Denn nur wo sie ungestört leben, können Blausternchen dichte Teppiche bilden, indem sie Brutzwiebeln bilden und sich selbst aussäen. Wichtig ist vor allem, sich mit dem Hacken zurückzuhalten!
Blumenzwiebeln verwildern in Rasenflächen
Blausternchen eignen sich genau wie Krokusse oder Wilde Narzissen hervorragend dafür, im zeitigen Frühling Rasenflächen in Blütenteppiche zu verwandelt, indem sie dort verwildern. Du darfst den Rasen aber erst mähen, wenn sich die Blätter der Zwiebelblumen zurückziehen. Meist sind sie fünf bis sechs Wochen nach der Blüte vergilbt. So haben die Blausternchen Zeit, Nährstoffe für die nächste Saison einzulagern.
Teamplayer: Blumenzwiebeln in großen Gruppen pflanzen
Am besten pflanzt du Sibirische Blausternchen in verschieden großen Gruppen mit 20-30 Blumenzwiebeln dorthin, wo einige Stunden lang die Sonne scheint. Denn nur mit einer hohen Stückzahl an Blumenzwiebeln erreichst du schnell die gewünschte Farbwirkung. Das gilt übrigens auch für andere Zwiebelblumen, die verwildern: Anemonen, Schneeglöckchen, frühe Krokusse oder botanische Tulpen. Sind sie einmal gepflanzt, braucht ihr euch um Rückschnitt und Düngen nicht zu kümmern. Wichtig ist, dass der Boden im Frühling frisch aber nicht dauerhaft nass ist, sonst schimmeln die Zwiebeln.
Gepflanzt wird im Herbst: Zuerst lockerst du den Boden unter tief wurzelnden Bäumen mit der Spaten auf. Bei flach wurzelnden Sträuchern ist eine Grabegabel oder kleine Schaufel besser geeignet. Danach wird das Unkraut entfernt. Den Überblick behältst du, wenn du die Blumenzwiebeln auf den vorbereiteten Flächen zuerst nur auslegst und nicht gleich pflanzt. Da Blumenzwiebeln von Blausternchen schnell austrocknen, solltest du sie direkt nach dem Einkauf pflanzen.
Fotos: Nicolai Stephan
So funktioniert die Vermehrung der Zwiebelblume
Blausterne verwildern durch die Bildung von Brutzwiebeln (Tochterzwiebeln) und Selbstaussaat. Dabei haben sie tatkräftige Unterstützung durch Ameisen, die ihre Samen verschleppen. Sobald ihre Blätter und Stängel vergilbt sind, kannst du sie umsiedeln, indem du ihre Zwiebeln an eine andere Stelle pflanzt.