So gern ich es manchmal auch hätte – Lüneburg liegt nicht im Land der Zitrusgewächse. Deshalb ziehen die Orangen- und Zitronenbäumchen von der Terrasse in ein Winterquartier um. Meines ist zum Glück perfekt!
Zitronenbäume richtig überwintern
Auch in Sizilien fällt mal Schnee. Doch das lässt Zitruspflanzen erst mal kalt. Was den immergrünen Kübelpflanzen zum Verhängnis wird, sind anhaltende Temperaturen unter Null, vor allem nachts. Da es sich die letzten Tage recht frostig angefühlt hat, wird es Zeit, meine Zitrusbäumchen ins Winterquartier zu bringen. Aber nicht ins Wohnzimmer, Badezimmer oder in die Küche, denn in beheizten Räumen fühlen sich die mediterranen Pflanzen im Winter nicht wohl. Das perfekte *Winterquartier muss für Zitronenbäume kühl und hell sein.
Das perfekte Winterquartier für Zitruspflanzen
Zum Glück habe ich gegenüber meinem Büro einen nicht beheizten Abstellraum mit Fenstern. Optional könnte ich die Zitronen- und Orangenbäumchen auch in meinem kalten Gewächshaus überwintern. Dann müsste ich aber einen Frostwächter aufstellen, der sie vor Minusgraden schützt. Da die Kübelpflanzen im Winter ihre Blätter behalten, brauchen sie Licht und Temperaturen zwischen 5 und 15 °C. Also hinein mit ihnen! Du kannst die Zitrusgewächse aber auch ich einen Wintergarten oder in einem kühlen, hellen Treppenhaus über den Winter bringen. Generell gilt: Je wärmer der Standort, desto heller sollte es sein! In einem beheizten Wintergarten wachsen die Pflanzen sogar bis in den Januar weiter – vorausgesetzt die Scheiben sind immer gut geputzt.
Ein bisschen Pflege brauchen die mediterranen Pflanzen
Schneiden für mehr Platz und einen kompakten Wuchs
Vor dem Umzug ins Winterquartier schneide ich zu lange Triebe von Zitronenbäumchen mit der *Gartenschere ab. Das hat den Vorteil, dass auch mein Oleander, Lorbeer und das Olivenbäumchen dort überwintern können. Zudem treiben die Zitruspflanzen im Frühling kompakter aus.
Gießen und düngen beim Überwintern
Mein erstes Zitronenbäumchen ist im Winterquartier relativ schnell vertrocknet. Insofern weiß ich nun, dass ich es nicht einfach ein paar Wochen sich selbst überlassen kann. Insofern gieße ich es regelmäßig. Ich warte bis die Erde abgetrocknet ist und dann wässere so viel, dass alle Wurzeln bis zum Topfgrund feucht sind. Gießt man nämlich zu wenig, vertrocknen die unteren Wurzeln allmählich. Gießt man zu viel, so dass immer Wasser im Untersetzer oder Übertopf steht, entsteht Staunässe. Bei Dauerfeuchte beginnen die feinen Spitzen der Wurzeln zu faulen.
Das Fatale daran ist, dass bei dauernassem Boden die Blätter welken, weil die Wurzeln kein Wasser mehr transportieren – und man aus Verzweiflung immer weiter gießt. Um auf Nummer sicher zu gehen, stecke ich den Finger in die Erde. Erst wenn die oberen fünf bis sechs Zentimeter trocken sind, gieße ich die Zitronenbäumchen und entferne den Überschuss aus den Kübeln oder Untersetzern.
Einmal pro Monat gebe ich etwas Zitruspflanzen-Dünger mit ins Gießwasser. Dann bleiben die Blätter schön grün. Kalkhahltiges Gießwasser verhindert unschöne gelbe Blätter und Kümmerwuchs. Denn Orangen- und Zitronenbäume brauchen unbedingt Calcium.
Lüften hilft bei Krankheiten, Schädlinge überwachen
Hin und wieder lüfte ich den Raum. Denn eine zu hohe Luftfeuchtigkeit fördert Pilzkrankheiten. Unter einem graugrünen Schimmelrasen, der Blüten und Blättchen überzieht, gehen die Zitronenbäume im schlimmsten Fall ein. Auch Schildläuse sind keine netten Gäste. Ihre kleinen braunen Schilde sitzen in den Blattachseln oder entlang der großen Blattnerven. Wenn ihr welche habt, nehmt Neem! Damit kann man die gefräßigen Gesellen biologisch gut vertreiben.
Wenn Zitrusbäume immer wieder Blätter verlieren, ist das kein Grund zur Besorgnis. Meist ist es ihnen doch ein wenig zu dunkel. Am besten Nerven behalten – der neue Austrieb kommt bestimmt!
Raus an die Frühlingsluft mit den Zitruspflanzen!
Wenn im Frühjahr keine Spätfröste mehr drohen, kommen meine Zitruspflanzen wieder ins Freie. Jeder Tag mehr an der frischen Luft ist für alle mediterranen Zitronenbäume ein Plus. Um sie langsam an die UV-Strahlen der Sonne zu gewöhnen, stellt man sie für ein bis zwei Wochen an einen halbschattigen Standort. Denn sonst bekommen die entwöhnten Blätter leicht Sonnenbrand – und das fände ich sehr schade.
Generell eignet sich ein Wintergarten gut um Pflanzen überwintern zu lassen. Geschützt vor der Witterung. Alternativ geht auch bei einer Glas Pergola eine Art Terrassenverglasung rundherum.