Schneeglöckchen – pflanzen, pflegen und vermehren

Foto: Nicolai Stephan

An dem zauberhaften Blütenspiel der Schneeglöckchen kann ich mich nie sattsehen. Die Zwiebelblume trotzt Eiseskälte und läutet Jahr für Jahr zuverlässig den Frühling ein. 

Ein Landkind im Winterglück

Schneeglöckchen Bienenfreundlich Be Bee
Schneeglöckchen versorgen Bienen in der kalten Jahreszeit. (Foto: Nicolai Stephan)

Als Kind bin ich jeden Winter über die große Wiese durch den Apfelgarten in unseren Wald gestapft, um Schneeglöckchen zu pflücken. Tausendfach standen sie dort im Unterholz. Erst wenn mir das weiße Blütenbündel beinahe aus den Händen zu rutschten drohte, bin ich wieder nach Hause gelaufen. Und habe sie stolz meiner Mutter übergeben.

Die Freude an den anmutigen Schneeglöckchen ist geblieben. Insofern versuchte ich natürlich, die Zwiebelblumen auch in meinem Garten anzusiedeln. Das war leider schwieriger als ich dachte. Nur ein paar der vielen Zwiebeln, die ich gepflanzt hatte, sind ausgetrieben. Wahrscheinlich hatte ich die Zwiebeln zu spät gekauft und sie lagerten zu lange trocken in den Tüten. Erfolgreich war ich erst, als ich in Töpfen vorgezogene Schneeglöckchen in den Boden gesetzt habe.

Perfekte Plätze für Schneeglöckchen

Fast alle Schneeglöckchen mögen ein lockeres, humoses, feuchtes Erdreich und bevorzugen den Halbschatten; so auch das heimische Kleinblütige Schneeglöckchen. Insofern fühlen sich Schneeglöckchen am Gehölzrand oder unter sommergrünen Ziersträuchern wie Schneeball, Weigelie oder Kolkwitzie am wohlsten. Wer keinen feuchten, humosen Boden hat, sollte sehr frühblühende Arten wie das Türkische Schneeglöckchen kaufen. denn sie brauchen mehr Wärme und Trockenheit. 

Bei mir treiben die Vorfrühlingsboten in den Beeten zwischen früh austreibenden Stauden und unter Bodendeckern aus. Theoretisch könnte ich Schneeglöckchen auch auf dem Rasen verwildern. Aber dann müsste ich mit dem Mähen warten, bis ihre Blätter eingezogen sind.

Zauberhaftes Blütenspiel der Schneeglöckchen

Galantophilie: Über 2000 Sorten gibt es!

Die 20 verschiedenen Arten vom Schneeglöckchen öffnen ihre weißen Glockenblüten von Februar bis in den April hinein. Das bei uns heimische Kleinblütige Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) ist in ganz Mitteleuropa verbreitet. Aus Kreuzungen mit seinen östlichen Verwandten wie dem Türkischem Schneeglöckchen (G. elwesii) oder dem Faltblatt-Schneeglöckchen (G. plicatus) kreieren Züchter seit Jahren großblumige, gefüllte und duftende Sorten. Oder solche, die mit besonders hübschen grünen oder sogar gelben Zeichnungen auf den Blütenblättern auffallen. Da es mittlerweile um die 2.000 Schneeglöckchen-Sorten gibt, offenbaren sich die kleinen Unterschiede oft erst beim genaueren Hinsehen. Was der „Galantophilie“, die insbesondere in England und Deutschland grassiert, keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: Die Anzahl der Schneeglöckchentage für begeisterte Sammler nimmt zu!

 

Geht einfach: Das Vermehren klappt gut!

Der Zauber von Schneeglöckchen entfaltet sich erst in Form kleiner Gruppen oder großen Blütenteppichen. Mittlerweile haben sie sich an einigen Stellen in meinem Garten so gut vermehrt, dass ich ihre Horste teilen kann. Ich grabe sie während oder kurz nach der Blüte aus und ziehe sie mit den Händen zu Büscheln zu etwa zwölf Stück auseinander. Diese pflanze ich 10 Zentimeter tief wieder ein und gieße sie an. Die Pflänzchen sollte man unbedingt schnell wieder in die Erde setzen, damit die Zwiebeln auf keinen Fall trocken werden! 

2 Gedanken zu „Schneeglöckchen – pflanzen, pflegen und vermehren“

  1. Liebes Gern im Garten-Team, vielen Dank für den tollen Artikel über Schneeglöckchen! Ich liebe es, wenn im Frühling die ersten zarten Blumen ihre Köpfe aus der Erde strecken. Die Bilder sind wunderschön und der Artikel ist sehr informativ. Ich werde auf jeden Fall einige Tipps ausprobieren, um noch mehr Schneeglöckchen in meinem Garten zu haben.

    Macht weiter so und viele Grüße, Lilly

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