Obst und Gemüse

Grünkohl – Palme des Nordens

Grünkohl anbauen – Palme des Nordens

Als echtes norddeutsches Gewächs liebe ich Grünkohl. Er ist nicht nur lecker, sondern auch eine Schönheit im Beet. So glückt der Anbau vom Wintergemüse!

Grünkohl selber aussäen gelingt ganz leicht

Ich säe Grünkohl im Juni in Saatschalen aus und pikiere die aufgelaufenen Sämlinge in größere Töpfe. Sobald die Jungpflanzen vier bis fünf Blätter tragen, setze ich sie ins Hochbeet um, in einem Abstand von etwa 50 x 50 Zentimeter. Damit der Grünkohl gut wächst, halte ich mich an die Regeln der Fruchtfolge. Was bedeutet, dass das Wintergemüse nur alle drei Jahre auf der gleichen Anbaufläche landet. Gute Vorfrüchte sind unter anderem Frühkartoffeln oder Dicke Bohnen.

TIPP: Nach dem Anwachsen fördert ein Anhäufeln der Pflanzen das Wurzelwachstum. 

Grünkohl braucht eine lange Weile zum Großwerden. Aber das stört mich nicht. Wenn ich ihn im Juli pflanze, kann ich ihn je nach Sorte von Mitte Oktober bis Mitte März ernten.

Grünkohl pflegen: Wintergemüse düngen und gießen

Grünkohl, der botanisch den klangvollen Namen Brassica oleracea var. sabellica trägt,  gehört zu den Wintergemüsen, die sich am wohlsten in einem humus- und nährstoffreichen durchlässigen Boden in voller Sonne fühlen. Aber zum Glück wächst der Starkzehrer auch auf ärmeren Sand, sofern man das Gemüsebeet im Frühling mit Kompost düngst: Rund drei bis fünf Liter Komost pro Quadratmeter sollten es schon sein. Zudem fordert der Grünkohl auch im Sommer eine regelmäßige Düngung ein. Ich gönne ihm eine Portion organischen Gemüsedünger, und ab und an eine Kanne Brennnesseljauche. Zudem gieße ich ihn in trockenen Zeiten, insbesondere dann wenn er seinen hübschen Blattschopf bildet.

Es lohnt sich auch, regelmäßig die Beet zu lockern. So verdunstet weniger Wasser und der Boden wird gut belüftet. Auch eine Mulchschicht hält den Boden feucht. Du kannst angetrockneten Rasenschnitt,  die unteren Blätter vom Grünkohls sowie unreifen Kompost verteilen.

Biologischer Pflanzenschutz hilft gegen Plagegeister am Grünkohl

Wer seinen Grünkohl vorbeugend gegen Weiße Fliege und den verfressenen Raupen vom Kohlweißling schützen möchte, sollte ihn mit Gemüsenetzen abdecken. Einen Überfall von Erdflöhen können mit Algenkalk entgegen wirken. Die Käfer treten häufig im Mai und bei trockenem Wetter auf und beißen rundliche Löcher in die Blätter. Man sollte als Gegenmaßnahme die Beete immer gut lockern und feucht halten.

Grünkohl hält Minusgrade im Winter gut aus. Nur bei Kahlfrösten decke ich ihn vorsichtshalber ab, vor allem wenn es windig ist.

Grünkohl kaufen: Welche Sorte ist die richtige für dich?

Moderne Grünkohl-Sorten wie ‘Reflex’, ‘Winterbor’ und *‘Winnetou’ enthalten mehr Zucker und weniger Bitterstoffe, sodass sie ohne „Kältewellen“ den herb-süßen Geschmack preisgeben. Anders verhält es sich mit der traditionellen Sorte ‘Lerchenzunge‘. Sie braucht Frost, um genießbar zu sein.  Ihr würziges Aroma entwickelt sich erst spät. Sie ist bei älteren Gärtnern nach wie vor sehr beliebt.

Eine Besonderheit ist der Toskanische Palmkohl ´Black Magic´. Durch seinen kompakten Wuchs eignet sich er sich auch  für Kübel und Hochbeete. Der Geschmack der dichten Blattrosette aus dunkelgrünen, schmalen Blättern ist intensiv und aromatisch. Die jungen Blätter können schon im Sommer für Salate und Smoothies verwendet werden. Er gehört zu den winterharten Sorten, so dass die Blätter bis in den Februar geerntet werden können.
 

Foto: Olaf Szczepaniak

 

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