Gärtnern im Gewächshaus lohnt sich. Ich kann viel früher aussäen und länger ernten. Zudem fühlen sich wärmebedürftige Gemüse dort pudelwohl. Und das Gewächshaus ist für meine mediterranen Kübelpflanzen eine gute Winterresidenz.
Prima Klima für den Anbau in meinem Gewächshaus
Ich mag mir das Gärtnern ohne ein Gewächshaus gar nicht mehr vorstellen! Auch wenn ich schon so manches mal mit meinen Kopf an der Fensterstange hängen geblieben bin oder mit dem Ellenbogen die Streben der Wand geschrammt habe. Macht nichts! Denn es ermöglicht mir in vielerlei Hinsicht leichter und länger Gemüse anzubauen!
Insbesondere wärmebedürftige Gemüse wie Tomaten, Auberginen, Paprika, Peperoni oder Salatgurken fühlen sich im Gewächshaus pudelwohl. Denn wir du sicher weisst, finden die Sonnenkinder kühles, windiges Wetter nicht schön. Zudem kann ich es als Winterquartier für meine mediterranen Kräuter nutzen: Töpfe mit Rosmarin, Zitronenthymian und Oregano sind dort gut vor Winternässe geschützt. Selbst mein Zitronenbäumchen und der Oleander verbringen die dunkle, kalte Zeit im Gewächshaus. Sollten die Temperaturen unter Null rauschen – was in den vergangenen zwei Jahren nicht häufig passiert ist – stelle ich einfach einen *Frostwächter im Gewächshaus auf den Boden. Ihre Wärme reicht aus, um die Pflanzen gegen leichte bis mittlere Nachtfröste zu schützen!
Anzucht von Gemüse und Sommerblumen
Kinderstube: Den Nachwuchs im Gewächshaus anziehen
Seitdem ich das Gewächshaus habe, ziehe ich viel mehr Gemüse und Sommerblumen selber an. Denn anders als Tomaten, Salatgurken oder Paprika ist es vielen Sommerblumen und Gemüsen wie frühe Kohlrabi-Sorten, Mangold, Rote Bete, Salat, Stangenbohnen auf dem Fensterbrett im Haus oft zu warm oder zu dunkel. Zudem habe ich im Gewächshaus viel mehr Platz und ich kann ich den Nachwuchs mit Wärmematten und Anzuchtleuchten unterstützen – unabhängig davon ob draußen noch der frische Frühlingswind durch den Garten zieht.
Frühe Sorten ziehen unter Glas ein
Frühe Sorten
Kohlrabi: Azur Star, (blau), Lanro (weiß)
Radieschen: Sora, Rudi, Marike
Anfang März säe ich direkt im Gewächshaus Pflück- und Schnittsalate in Reihen von 15 Zentimetern Abstand aus. Auf der anderen Seite nehmen Kopfsalat-Setzlinge Platz. Mitte März setze ich frühe Sorten von Kohlrabi versetzt zwischen die Salate. Radieschen baue ich nicht im Gewächshaus an. Denn das Gemüse zählt wie der Kohlrabi zu den Kreuzblütlern und das verträgt sich nicht. Insofern säe ich Radieschen und Spinat im Frühbeet aus. Salat wächst am besten bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Ab 18 Grad Celsius müssen Sie lüften.
Vor der Aussaat von Salat, Kohlrabi im Gewächshaus werte ich den Boden mit einem organischen Dünger auf, aber nur dann, wenn ich im Winter keine Mistpackung im Boden untergebracht habe oder Kompost oberflächlich eingearbeitet habe.
Wenn es draußen im zeitigem Frühjahr sehr kalt ist, schütze ich das frühe Gemüse mit einem wärmenden Wintervlies. Bei Frost stelle ich Frostwächter im Gewächshaus auf. Bestenfalls kleidest du die Innenwände vom Gewächshaus vor dem Winter mit Noppenfolie aus.
Gemüse anbauen unter Glas im Vollfrühling
Wärmeliebende Gemüse pflanzen
Ende April dominieren in meinem Gewächshaus Gemüse, die naturgemäß viel Wärme brauchen. Will heißen, ich pflanze Paprika, Salatgurken und Tomaten. Leider schnellen im Sommer an heißen Tagen die Temperaturen in meinem Gewächshaus über 30 Gras Celsius, da ich es an einem sonnigen Platz im Schrebergarten aufgebaut habe. Selbst eine netzartige Schattierung hilft manchmal nicht. Insofern möchte ich dir raten, ein Gewächshaus im lichten Schatten aufzustellen.
Aussaat-Tipps für Sommerkulturen
Zeitgleich ziehe ich in den oberen Etagen nach wie vor Jungpflanzen an. Ich säe Basilikum aus, weil er im windgeschützten Gewächshaus gleichmäßiger sprießt und sich gut entwickelt. Es hat sich auch bewährt, späte Sorten von Rotkohl geschützt vorzuziehen. Denn sie bilden große Köpfe aus. Natürlich ziehe ich auch wärmeliebende Bohnen und Zwiebeln im Gewächshaus vor!
Säen, pflanzen und ernten im Hochsommer und Spätsommer
Parallel zur Ernte der mediterranen Gemüse säe ich im Sommer Herbstsalate aus. Ich beschränke mich dabei auf den Zuckerhut, weil ich Chicorée und Endivie nicht so gern esse. Ich säe den Zuckerhut Mitte Juli aus oder kaufe mir auf dem Wochenmarkt in Lüneburg Jungpflanzen. Zuckerhut wächst schnell und kann je nachdem man wann man ihn anbaut im Herbst, aber auch bis in den Winter geerntet werden.
Zu den Wintersalaten zählen Asiasalat, Feldsalat und Winterkopfsalat. Sie werden im September und Oktober ausgesät.
Mit diesem Zubehör stattest du dein Gewächshaus sinnvoll aus
Auf eines möchte ich dabei nicht verzichten: Mein Dachfenster, dass sich mittels Sonnenenergie automatisch stufenlos öffnet und schließt und so stets die Temperatur im Gewächshaus regelt ohne dass ich ständig vor Ort sein muss.
Und auch das Bewässerungssystem *Hydro Cup hilft, Zeit zu sparen. Denn es versorgt meine Gemüse im Gewächshaus über Tonkegel, die man in den Boden steckt, mehrere Tage selbstständig mit Wasser. Hilfreich sind auch:
- *Wärmematten
- *Betasolar-Schläuche
- Gießhilfen
- Thermometer
Dem kann ich nur zustimmen! Besonders die Selbstversorgung im Herbst, Winter und Frühjahr ist mit einem Gewächshaus viel leichter. Letzten Herbst habe ich auch mal Mangold probiert. Der übersteht den Winter im Gewächshaus selbst bei Minusgraden viel besser als auf dem Beet. Auch habe ich festgestellt, dass zum Beispiel Dill viel schöner und zarten ist, wenn man ihn im Gewächshaus aussät. Viele Grüße, Chrissi
Liebe Chrissi, vielen Dank für deine Mail. Mangold im Gewächshaus finde ich spannend! Meiner hockt gerade etwas verfroren unter einem Vlies im Beet. Mal gucken, ob er im Frühling gewillt ist, wieder auszutreiben 🙂 Herzliche Grüße Antje
Hallo, ich finde unser Gewächshaus ebenso toll, habe aber ein Problem- die jährliche Reinigung. Langsam fällt es uns sehr schwer. Habt ihr eine Idee für knochen- und gelenkschonendes Reinigen?
Ansonsten vielen Dank für eure Tipps👍
Liebe Gabi, ohh, das ist nicht einfach zu beantworten. Ich habe im Katalog der Firma Beckmann eine rotierende Waschbürste gefunden, die man über ein Verlängerungsrohr an einen Wasserschlauch anschließen kann. Die macht einen guten Eindruck. Und eignet sich bestimmt für innen und außen. Natürlich kommt für die Außenreinigung auch ein leichter Hochdruckreiniger in Frage, aber die Anschaffung ist natürlich teuer… Herzliche Grüße Antje
Hallo Antje,
wirklich toll, dass du das ganze Jahr über Salat in deinem Gewächshaus anbauen kannst. Eigenes Gemüse schmeckt einfach am allerbesten. Ich habe leider noch keinen Garten aber sobald wir umziehen möchte ich unbedingt ein Gewächshaus haben. Momentan stehen meine Tomaten und Gurken immer in einem Topf auf dem Balkon. Wir haben uns einen Sichtschutzes Balkonsichtschutz zugelegt. Seitdem sind auch die Pflanzen besser vor Wind und Wetter geschützt. Jetzt ist aber leider die Erntezeit auf meinem Balkon vorbei. Glaubst du ein Wintersalat auf meinem windgeschützten Balkon überleben? Hätte Lust das mal auszuprobieren. Vielleicht hast du ja ein paar Tipps für mich.
Ich freue mich von Dir zu hören
Liebe Grüße
Johanna
Liebe Johanna, vielen Dank für deine Mail. Es gibt durchaus winterfeste Salate, die man gut in Balkonkästen anbauen kann. Gut eignen sich Feldsalat und Winterportulak. Beide sind sehr pflegeleicht. Wenn du die Blätter des Feldsalats mehrmals ernten möchtest, solltest du die Blattrosetten knapp über der Erde abschneiden – also das „Herz“ unverletzt lassen.
Der Winterportulak, auch Postelein genannt, sprießt von November bis April zarte, sehr milde Blätter. Seine Blattstiele schneidet man zirca einen Zentimeter über der Erde ab, dann treibt auch er wieder durch. Bei anhaltendem Frost musst du die Salate mit einem wärmenden Vlies abdecken. Aber bitte nicht das Lüften vergessen.