Jauchen anzusetzen lohnt sich! Sie sind gute Dünger, stärken nachhaltig Pflanzen und das Bodenleben und wirken naturgemäß gegen Insekten und Pilzkrankheiten. Jede hat ihre Qualitäten. Aber die Brennnessel-Jauche ist mein Favorit!
Bei einem akutem Stickstoffmangel kannst du Brennnesseljauche als stark verdünnten Blattdünger (Verhältnis 1:50) auf Pflanzen sprühen. Damit die Pflanzenreste der Brühe das Sprühgerät nicht verstopfen, solltest du die Jauche vorher abseihen.
Eine Brennnessel-Jauche muss nach dem Gären nicht abgeseiht werden. Denn die Pflanzenteile setzen sich nach und nach. Damit die Jauche in ihrem Gefäß nicht verdunstet, solltest du die Jauche geschlossen in Behältern mit Deckeln aufbewahren.
Jauchen aus Brennnesseln und Beinwell werden zum Düngen eingesetzt. Denn sie bergen viele Nährstoffe, kurbeln aber auch nachhaltig das Bodenleben an.
Eine Pflanzenjauche aus Wermut bekämpft Insekten und Johannisbeer-Rost. Zwiebeln in Form von Jauche beugen Pilzkrankheiten vor. Diese Jauchen werden auf die Pflanzen gesprüht oder mit der Gießkanne verteilt.
Jauchen darfst du in Gefäßen aus Kunststoff, Holz, Steingut oder Emaille ansetzen. Gefäße aus Metall taugen nicht für die Herstellung von Jauchen, da bei der Gärung Substanzen freigesetzt werden, die nicht förderlich sind. Achte darauf, dass dein Gefäß groß genug ist, denn die Jauche schäumt beim Gären schnell über den Rand.
Starke Pflanzenjauchen zum Düngen für Blumen und Gemüse
Pflanzenjauchen finde ich klasse! Denn ich kann sie selber schnell ansetzen und muss mich nicht großartig um ihre Gärung kümmern. Die bekanntesten Wildkräuter-Jauchen zum Düngen sind stickstoffhaltige Brennnessel- und Beinwelljauche.
Jauchen aus Brennnesseln (Stickstoffdünger) und Beinwell (Stickstoff- und Kaliumdünger) sind gehaltvolle, schnelle Dünger, denn sie bergen viele lösliche Nährstoffe. Insofern wirken die Kräuterjauchen ebenso schnell wie mineralische Flüssigdünger. Aber im Gegensatz zu den vorgefertigten Handelsdüngern sind Jauchen nachhaltig, weil sie das Bodenleben stimmulieren und die Pflanzen in ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen und Schadpilzen stärken. Da der Nährstoffgehalt in Pflanzenjauchen hoch ist, eignen sie sich für hungrige Prachtstauden und auch für starkzehrende Gemüse. Die ausgebrachte Menge einer verdünnten Jauche hängt von der Größe der Pflanze und ihrem Nährstoffbedarf ab. Meine große Zucchini freut sich im Sommer durchaus über 5 Liter verdünnte Brennnessel-Jauche.
TIPP: Du kannst Beinwell und Brennnesseln gemeinsam für eine Jauche ansetzen!
Brennnessel und Beinwell zum Düngen
Ich verteile meine Brennnesseljauche zwei bis drei mal während der Saison. Wenn ich sehe, dass das ein oder andere ewig hungrige Gemüse (z. B. Kohl oder Kürbis) schlecht wächst, bekommt es eine Extraportion. Brennnesseljauche ist aber auch ein dankbarer Nährstofflieferant für Dahlien, Lilien und Rittersporn. Bei einem akutem Stickstoffmangel kannst du die sie stark verdünnt auf die Blätter gesprüht werden. Wichtig ist, dass du für das Besprühen der Blätter die Jauche im Verhältnis 1:50 verdünnst! Damit die Pflanzenreste nicht das Sprühgerät verstopfen, solltest du sie vorher abseihen.
Die Beinwelljauche ist ein perfekter Dünger für Tomaten, Zucchini und andere Fruchtgemüse, weil sie neben Stickstoff viel Kalium enthält. Sie tut aber auch meinen Kartoffeln und Erdbeeren gut. Insgesamt achte ich aber darauf, dass ich nicht zu viel dünge. Bohnen, Erbsen, Zwiebeln und Knoblauch dürfen nicht mit ihr gedüngt werden!sie
Pflanzenschutz: Naturgemäß gegen Schädlinge und Pilzkrankheiten vorgehen
Es gibt durchaus Jauchen, die Pflanzen schützen. So beugen Pflanzenjauchen aus Wermut und Zwiebeln Pilzkrankheiten vor und vertreiben Insekten. Eine Jauche aus Ringelblumen stärkt die Pflanzen. Und es ist durchaus einen Versuch wert, eine unverdünnte Holunderblatt-Jauche in die Eingänge von Wühlmaus-Wohnungen zu gießen!
- Holunderblattjauche (kann Wühlmäuse vertreiben)
- Ringelblumenjauche (wirkt pflanzenstärkend)
- Wermutjauche (bekämpft den Apfelwickler, Brombeergallmilben, Blattläuse, Raupen und Säulenrost auf der Schwarzen Johannisbeere)
- Zwiebeljauche (beugt Pilzkrankheiten vor)
So geht's: Das Rezept für Jauchen ist einfach
Eine Kräuterjauche anzusetzen ist kein Zauberwerk. Sie besteht aus frischem oder getrocknetem Kraut und Wasser (bestenfalls Regenwasser). Für Brennnessel- und Beinwelljauchen wird 1 kg frisch geschnittenes oder 100 bis 200 g getrocknetes Pflanzenmaterial in ein großes Gefäß aus Kunststoff oder Emaille gegeben und mit 10 Liter Wasser aufgefüllt. Bei der Wermutjauche wird 300 g frischgeschnittenes Kraut oder 30 g getrocknete Wermutblätter in 10 Liter gegoren; die Zwiebeljauche wird in 10 Liter Wasser mit 500 g Zwiebeln angesetzt.
Die Mixturen lässt man während der Gärung abgedeckt mit einem durchlässigem Gewebe stehen. Denn eine Gärung funktioniert nur mit einer guten Sauerstoffzufuhr. Deshalb ist es auch wichtig, dass du sie einmal täglich gut umrührst. Meist dauert der Gärungsprozess zwei bis drei Wochen. Wenn das Gebräu nicht mehr schäumt, ist die Jauche fertig.
Eine Jauche muss nach dem Gären nicht abgeseiht werden. Denn die Pflanzenteile setzen sich nach und nach ab. Damit die fertige Jauche in ihrem Behälter nicht verdunstet (ist mir letztes Jahr passiert!!!), solltest du ihn mit einem Deckel bestücken oder sie in Flaschen abfüllen.
In welchem Verhältnis wird Jauche und Wasser ausgebracht?
- Brennnesseljauche verdünnt man im Verhältnis (Jauche / Wasser) 1:10 bis 1:20
- Beinwell-, Ringelblumen- und Zwiebeljauche verdünnt man im Verhältnis (Jauche / Wasser) 1:10
- Holunderblattjauche und Wermutjauche werden unverdünnt ausgebracht
Schritt für Schritt: Brennnesseljauche richtig ansetzen
Materialien:
- Brennnesseln ohne Samenansatz
- Wasser (bestenfalls Regenwasser)
- großes Gefäß aus Kunststoff
- Netz oder Vlies (luftdurchlässig)
- Gartenschere
- lange Handschuhe
Produkte kaufen in Form von Pellets und Konzentraten
Wenn du keine Möglichkeit hast, selber Jauchen zu brauen, ist das kein Problem. Im Gartencenter findest du Fertigpräparate, zum Beispiel in Form von *Brennnessel-Pellets oder *Beinwell-Pellets. Der Fachhandel bietet a konzentrierte Mittel an.
Am besten fand ich deinen Tipp mit dem Gesteinsmehl 👍Den Geruch fand ich beim Durchrühren der Jauche schon arg unangenehm.
Grüne Grüße!!!
Hallo! So ganz verflüchtigt sich der Geruch nicht ..aber er wird etwas erträglicher 🙂 Lieben Dank! Antje
Kein Kommentar aber eine Frage: Kann man blühende Brennesseln fermentieren, sodass dann auch die Samen danach nicht mehr auskeimen können?
Kann man durch Fermentieren auch anderes blühendes oder auch ausgereiftes „Unkraut“ ein Auskeimen nach dem Gärprozess hindern?
Lieber Heinz, ehrlich gesagt, habe ich deine Frage nicht verstanden. Fermentierung bedeutet, dass Pilz- und Bakterienkulturen einen Stoffwechselprozess (Gärung) auslösen, der zu einer längeren Haltbarkeit der Lebensmittel führt. Das Lebensmittel dient als Wachstumssubstrat und ist im Anschluss besser verdaulich und vitaminreicher. Herzliche Grüße Antje