Johannisbeeren richtig schneiden – Gute Tipps für den Schnitt

Foto: Nicolai Stephan

Johannisbeeren brauchen ein lockeres Grundgerüst aus alten und jungen Ästen, um jahrelang viele Beeren anzusetzen. Ich zeige dir, wie man die Beerensträucher schneidet.

Grundsätzliches für den Schnitt von Roten und Weißen Johannisbeeren

Rote und weißen Johannisbeeren setzen die meisten Früchte an zwei bis dreijährigen Trieben an. Schwarze Johannisbeeren dagegen am ein- bis zweijährigen Holz. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt liegt im Sommer direkt nach der Ernte. Wenn du den Zeitpunkt verpasst hast, kannst du die Beerensträucher auch im zeitigem Frühjahr scheiden! Angestrebt wird ein lockerer Aufbau der Äste. Denn so kann man die Ausbreitung von Pilzkrankheiten eindämmen und die Früchte bekommen mehr Sonne geschenkt.

Rote und Weiße Johannisbeeren richtig schneiden - so klappt es!

1. Jahr: Pflanzschnitt bei wurzelnackter Ware und Containerpflanzen

Johannisbeeren werden als wurzelnackte Sträucher oder als Topfware gepflanzt. Wurzelnackte Sträucher setzt man am besten im Frühjahr in den Gartenboden. Nach dem Einpflanzen müssen die wurzelnackten Sträucher zurückgeschnitten werden. Dabei lässt man 4 bis 5 starke Triebe am Strauch stehen und kürzt sie um zwei Drittel ihrer Länge ein. Alle weiteren lichtest du aus. Wichtig beim Rückschnitt ist, dass die Schere oberhalb einer nach außen stehenden Knospe angesetzt wird. Containerpflanzen brauchen meistens keinen Pflanzschnitt.

Gerüstaufbau im 2. und 3. Jahr

Im 2. und 3. Jahr bleiben jeweils 3 bis 4 kräftige Bodentriebe stehen, so dass die Anzahl der Gerüstäste auf 10 bis 12 anwächst. Schwächere und krumm gewachsenen Triebe werden entfernt. Aber die Triebe werden nicht eingekürzt. 

Erhaltungsschnitt ab dem 4. Jahr

Ich weiß nicht wie alt meine Roten Johannisbeeren sind. Aber sie sind bestimmt schon mehr als vier Jahre alt. Insofern möchte ich ihre Vitalität erhalten, indem ich sie regelmäßig schneide.

Der Schnitt von Roten Johannisbeere ist nicht allzu schwer, wenn man ein wenig strukturiert an die Sache herangeht. Eine „erwachsene“ Johannisbeere sollte insgesamt 10 bis 12 Gerüstäste haben. Ich fange mit den ältesten Ästen an und beende den Schnitt bei den ganz jungen Trieben.

Zuerst kappe ich mit einer Astschere 3 bis 4 Gerüstäste, die älter als 4 bis 5 Jahre sind, dicht über dem Boden. Man kann sie gut an ihrer dunklen, knorrigen Rinde erkennen. Danach widme ich mich dem Auslichten von zwei- bis dreijährigen Trieben. Da sie die meisten Früchte tragen, lasse ich sechs bis sieben von ihnen am Beerenstrauch stehen. Natürlich dürfen auch drei bis vier kräftige einjährige Zweige am Strauch verbleiben.

Beim Schnitt achte ich darauf, dass ich vorzugsweise die Zweige kürze oder wegnehme, die zu dicht stehen oder sich behindern. Und auch jene, die sehr flach über den Boden wachsen. Beim Schneiden setze ich ich die Schere immer an den Verzweigungen oder knapp über dem Boden an, so dass keine Stummel stehen bleiben. Sie sind Eintrittspforten für Krankheiten.

 

Gute Tipps für das Schneiden der Sträucher

Johannisbeeren schneiden
Von den zwei- bis dreijährigen Ästen der Roten Johannisbeere kappe ich vorzugsweise diejenigen, die flach wachsen.
Rote Johannisbeeren schneiden
Totes Holz schneide ich so tief wie möglich ab. Entweder bodennah oder an der nächsten gesunden Verzweigung.
Rote Johannisbeeren schneiden
An Johannisbeer-Sträucher muss von zwei Ästen, die sich kreuzen, einer weichen.
Schnitt der Johannisbeeren
Abgebrochene Zweige schneide ich an der nächsten Verzweigung ab.

Schwarze Johannisbeer-Sträucher richtig schneiden

Pflanzschnitt: Eine gute Basis schaffen für viele Früchte

Erhaltungsschnitt für mehr Vitalität

Schwarze Johannisbeeren setzen anders als Rote und Weiße Johannisbeeren ihre Beeren an den einjährigen Trieben an. Will heißen an den Ästen, die im vergangenen Jahr gewachsen sind. Deshalb werden in den ersten drei Jahren alle Triebe im zeitigen Frühjahr etwa ein Drittel eingekürzt. Und zwar oberhalb eines gut entwickelten Seitentriebs. 

Ab dem vierten Jahr lichtet man drei der ältesten Äste aus und lässt dafür drei einjährige kräftige Bodentriebe stehen. Überlange Gerüsttriebe lenkst du auf tieferstehende einjährige Langtriebe um, die nach außen wachsen. Lasse nicht zu viele einjährige Fruchttriebe an den drei- bis vierjährigen Gerüsttrieben stehen. Dabei solltest du zuerst kurze einjährige Triebe auf Zapfengröße abschneiden.

Danach schneidet du alle zweijährige Seitentriebe auf Zapfengröße und kappst mit der Gartenschere schwache einjährige Triebe oberhalb des Bodens. Entferne auch konkurrierende Triebe und totes Holz. 

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