Löwenmäulchen erinnern mich an fröhliche Kindertage. Vielleicht habe ich sie ja deshalb so gern. Ich säe die Sommerblume in Kästen aus und pflanze ihre Sämlinge in meine Blumenbeete.
Löwenmäulchen zählten schon als Kind zu meinen Lieblingsblumen. Weil sie so bunt waren und ich nicht müde wurde, ihre „Wangen“ zu drücken. Auch heute kann ich mir es ab und zu nicht verkneifen, ihnen in den Blütenschlund zu schauen.
Kleine und hohe Löwenmäulchen in vielen bezaubernden Sorten
Löwenmäulchen verzaubern den Garten von Juni bis September. Weil es viele verschiedene hohe Sorten zwischen 15 bis 90 Zentimeter gibt, findet sich für die einjährigen Sommerblumen immer ein passender Platz. Hohe und halbhohe Sorten kombiniere ich in Sommerblumenbeeten gern mit Korn- und Ringelblumen oder Zinnien. Denn sie heitern die schönen, aber doch etwas sehr steifen Blumendamen charmant auf. Zudem fülle ich mit den einjährigen Sommerblumen Löcher in Staudenbeeten und verhelfe Gemüse in Bauerngärten zu einem farbenfrohen Auftritt.
Niedrige Sorten eignen sich perfekt für Kästen und Kübel, sind aber auch am Beetrand gut aufgehoben. Manchmal umkreisen sie in Form von Tuffs auch mein Gemüse. Blütenfarben gibt es unendlich viele. Sie reichen von Weiß über Gelb und Orange bis zu verschiedenen Rot- und Rosatönen. Sehr beliebt sind auch zwei- oder dreifarbige Sorten.
Hast du schon mal einem Löwenmäulchen in den Blütenschlund geschaut? Noch nicht? Du musst einfach nur ihre Wangen drücken. Zum Vorschein kommt ihr Erkennungsmerkmal: ein charakteristischer gelber Fleck auf der „Unterlippe“ der Blüten.
So klappt das Aussäen der einjährigen Sommerblume!
- Zuerst füllst du die Aussaaterde in eine saubere Aussaatschale und streifst die überschüssige Erde mit einem Lineal ab.
- Danach wird die Erde mit einem flachen Holzstück ebenmäßig angedrückt – zur Not tut’s auch deine flache Hand.
- Das Saatgut sollte möglichst gleichmäßig verteilt werden. Falte dazu die Samentüte in Längsrichtung. Dabei entsteht eine Rille, aus der bei jedem Fingertipp ein paar Samen fallen.
- Nach der Aussaat werden die Samen nicht abgesiebt, sondern nur leicht in die Erde gedrückt. Denn Löwenmäulchen sind Lichtkeimer. Sprühe die Samen mit einer feinen Brause an. Sorge dafür, dass die Anzuchterde nicht patschnass ist, aber immer feucht bleibt. Eine Abdeckung mit Folie oder einem Kunststoffdeckel schützt den Aufgang der Saat vor dem Austrocknen.
- Zum Keimen brauchen die Samen einen hellen, warmen Ort mit 15 bis 18 Grad Raumtemperatur. Nach zwei Wochen kannst du die kleinen Löwenmäulchen zu mehreren in kleine Schalen oder einzeln in kleine *Anzuchtöpfe umsetzen. Anfang Mai dürfen sie ins Beet umziehen.
Schnell und unkompliziert: Aussaat direkt ins Blumenbeet
Ab Ende Mai kannst du Löwenmäulchen auch direkt ins Beet säen! Sie blühen dann allerdings etwas später. Noch einfacher ist es, du kaufst dir blühende Pflanzen und setzt sie direkt ins Beet. Dabei empfiehlt sich je nach Wuchshöhe ein Pflanzabstand von 10 bis 50 Zentimetern. Gut zu wissen: Löwenmäulchen neigen durch Selbstaussaat zum Verwildern! Die Nachkommen sehen ihren Eltern aber meist nicht ähnlich.
Löwenmäulchen richtig pflanzen und pflegen
Löwenmäulchen mögen nährstoffreiche, nicht zu trockene kalkarme Gartenböden. Sie lieben die Sonne, geben sich auch mit Halbschatten zufrieden. Dauerhafte Hitze vertragen sie nicht. Da ihre Blätter leicht von Mehltau befallen werden, gönne ich ihnen einen luftigen Platz. Zudem faulen ihre Wurzeln schnell bei Staunässe. Insofern sollte man es bei Exemplaren in Töpfen mit dem Gießen nicht übertreiben. Löwenmäulchen kommen gut damit zurecht, ein paar Tage in trockener Erde zu stehen. Wenn vor allem hohe Sorten umzukippen drohen, stütze ich die Pflanzen mit Stäben. Außerdem entferne ich regelmäßig ihre verblühten Kerzen, damit die Sommerblumen rasch und lange nachblühen.
Löwenmaul schneiden für viele Blüten
Damit sich der Nachwuchs besser verzweigst, kürzt man die Triebe in einer Höhe von 10 Zentimetern. Im „Erwachsenenalter“ lohnt es sich bei blühenden Löwenmäulern nicht, jede einzelne Blüte abzuknipsen. Am besten lässt du die Blütenstände bis zur obersten Blüte voll aufblühen und schneidest sie danach ab. Hohe Sorten von Antirrhinum bilden unterhalb des ersten Blütenstands weitere Blütenstände. Wenn du siehst, dass die Stängel der Löwenmäulchen überlastet sind, kannst du zwei, drei junge Triebe abschneiden.
Bei kompakten Sorten die Blüten von Löwenmäulchen schneiden? Kann man machen, muss man aber nicht. Ehrlich gesagt, schneide ich ihre Blüten nur ab, wenn ich so gar nichts zu tun habe…das kommt eher sehr selten vor 🙂