Pflanzen düngen im Garten – Eine Übersicht

Die meisten Pflanzen sind unkompliziert und kommen mit wenig Nährstoffen aus. Trotzdem tut den Stauden, Sträuchern, Hecken, aber auch Obst und Gemüse in der Regel eine Düngung gut. Aber welche Dünger kommen dafür in Frage? 

Bokashi, Eierschalen, Holzasche, Kaffeesatz, Kompost, Mist, Pflanzenjauche und Schafwolle.

Die meisten Gartenpflanzen düngt man ab Ende März bis Mitte April; vor allem Rosen, Ziersträucher mehrjährige Stauden, Obstgehölze und den Rasen. Damit sind sie bis zum Frühsommer gut versorgt. Zwiebelblumen sollten gleich zu Beginn ihrer Blütezeit im Frühling  Dünger erhalten. Öfter blühende Rosen sowie Gemüse, das erst spät in der Saison geerntet wird, bekommen im Juni eine zweite Portion Gartendünger. Der Rasen ist dankbar dafür, wenn er im September mit einem Herbstdünger versorgt wird.

Das Wässern ist vor allem bei schnell wirkenden mineralischen Düngern wichtig. Da ihr Salzgehalt hoch ist, kann es zu sogenannten Verbrennungen an den Pflanzen kommen. Deswegen sollte der Gartendünger nur auf die Erde und nicht auf die Pflanzen gestreut werden. Es ist sinnvoll, auch nach der Gabe von organischem Dünger zu wässern. Dann werden seine Nährstoffe schneller freigesetzt und der Geruch wird gebunden.

Mineralische Dünger werden aus Mineralien chemisch hergestellt. Die Nährstoffe liegen als Salze vor, die von den Pflanzen sofort aufgenommen werden können. Es gibt aber auch mineralische Langzeitdünger. Ihre Granulierungen oder Umhüllungen sorgen dafür, dass die Nährstoffe erst nach und nach frei werden. Organische Dünger sind pflanzlichen oder tierischen Ursprungs – etwa aus Hornmehl, sowie Abfallprodukten aus der Zucker- oder Weingewinnung. Die organisch gebundenen Nährstoffe müssen im Boden erst durch Bakterien oder Pilze verfügbar gemacht werden. Organische Gartendünger wirken daher immer über einen längeren Zeitraum und beleben den Boden.

Organische Volldünger - lieber pflanzlich fit oder tierisch gut?

Grunddüngung der Blumenbeete

Sobald in den Staudenbeeten das erste Grün sprießt, stapfe ich los und dünge meine Blumenbeete. Weil mein Vorrat an gesiebter *Komposterde nach dem Versorgen der Gemüsebeete auf einen überschaubaren Haufen geschrumpft ist, verteile ich alternativ im März/April einen organischen Volldünger, um die Pflanzen in meinen Blumenbeeten zu versorgen. Ich bin im Frühling eher sparsam beim Verteilen. Eine stattliche Portion bekommen nur hungrige Pflanzen wie Phlox, Rittersporn, Astern und Sonnenblumen zugedacht. Denn häufig wird außer Acht gelassen, dass Böden auch mit organischem Stoffen überdüngt werden können. Deshalb sollte man sie nach der Anleitung auf der Verpackung dosieren oder im Vorfeld eine Bodenanalyse machen lassen. Allerdings ist die Auswaschung bei diesen langsam wirkenden Düngern geringer, denn ihre Nährstoffe lösen sich nach und nach im Boden und werden vollständig von den Pflanzen aufgenommen und der Stickstoff wird nur wenig oder gar nicht als Nitrat in das Grundwasser eingetragen.

Da viele Pflanzen flach wurzeln, arbeite ich den Volldünger ( enthält Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K)) wenig oder gar nicht ein – diese Arbeit lasse ich mir von Regenwürmern und anderen Kleinlebewesen abnehmen.

In den Geschäften werden viele organische Volldünger angeboten. Organische Dünger sind pflanzlichen und/oder tierischen Ursprungs. Meist beinhalten die Produkte ein Gemisch aus verschiedenen pflanzlichen und tierischen Bestandteilen. Sie enthalten etwa Horn- oder Blutmehl, Guano sowie Abfallprodukte aus der Zucker – oder Weingewinnung, aber auch Gesteinsmehle, Minerale und Algenkalk. In diesen Düngern liegen die Nährstoffe organisch gebunden vor. Sie müssen im Boden erst durch Bakterien oder Pilze verfügbar gemacht werden.

Mineralisch? Wenn überhaupt nur gezielt

Mineralische Dünger werden aus Mineralien chemisch hergestellt. Daher nannte man sie früher auch Kunstdünger. Sie enthalten Nährstoffe in Form von Salzen. Diese werden von Pflanzen schnell aufgenommen. Als Kind der 70-iger Jahre kannte ich als Dünger nur Blaukorn, welchen mein Vater sehr großzügig überall verteilt hat. Derzeit gibt es viele von diesen schnellen Düngern, aber auch mineralische Langzeitdünger. Besondere Zusätze, Granulierungen und Umhüllungen sorgen dafür, dass die Nährstoffe erst nach und nach freigesetzt werden können.

Als Grunddüngung kommt für mich ein „schneller“ mineralischer Volldünger nicht in Frage. Ich setze ihn eher sehr gezielt ein. Zum Beispiel bei hohen Zwiebelblumen wie Narzissen, Tulpen und Hyazinthen. Sie brauchen schon zu Beginn der Blütezeit schnell viele Nährstoffe, damit sie auch im kommenden Jahr reichlich blühen. Eine Hand voll Mineraldünger pro Quadratmeter reicht dafür aus. Ich verteile das Granulat rund um die Pflanzen, harke ihn ein und wässere die Zwiebelblumen danach. Denn der Dünger darf nicht in den Blattachseln liegen bleiben – sonst drohen Verbrennungen.

Wenn du deine Beete mit einem mineralischen Dünger versorgst,  ist es ratsam, zusätzlich Kompost oder abgelagerten Stallmist für das Wohlergehen der Bodenlebewesen zu verteilen. Achte darauf, dass du die Düngerdosis dementsprechend reduzierst.

Tierisch gute Zufuhr für Blumen und Gemüse

Kaum noch im Handel sind tierische Dünger aus Blut- und Knochenmehl. Aber Hornspäne oder Hornmehl erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Sie gehen als fast reiner Stickstoffdünger durch, denn ihre Anteile an Phosphat, Schwefel und Kalium liegen unter einem Prozent. Hornspäne eignen sich für die meisten Gartenbeete, denn mehr als die Hälfte der Privatgärten sind ausreichend mit Phosphat und Kalium versorgt bis stark überdüngt. Ich verteile Hornspäne unter meiner Hainbuchen- und Ligusterhecken.

Der Handel bietet für die Grundversorgung des Bodens verschiedene organische Mehrnährstoffdünger an: In Form von Rindermist- und Pferde-Pellets oder Vogelmist (Guano). Relativ neu sind Biodünger, die aus Schafwolle gewonnen werden. Sie werden häufig im Gemüsegarten angewendet. Guano-Dünger kaufe ich nicht mehr, nachdem ich auf dem Sender Arte gesehen haben, unter welchen unmenschlichen Einsatz er von den Felsen gekratzt wird.

Wenn du Pferdemist verteilen möchtet, solltest du ihn bei einem Bauern deines Vertrauens abholen. So verhinderst du, dass Rückstände von Hormonen und anderen Substanzen, die in Tierfabriken eingesetzt werden, den Weg in deinen Garten finden. Ich verteile abgelagerten Pferdemist sehr zeitig im Februar in den Beeten. Frischer Pferdemist darf in den Blumenbeeten nur unter Rosen und Obststräucher dünn gestreut werden.

Eine gute Alternative: Vegane Produkte

Für diejenigen, die ihre Blumenbeete nicht mit tierischen Düngern versorgen möchten, gibt es rein pflanzliche Volldünger. Zu den pflanzlichen Bio-Düngern zählt auch Kompost. Er liefert Stickstoff, aber auch Phosphor, Kali, Magnesium und wertvolle Huminstoffe. Bestenfalls gewinnt man ihn selber. Wenn ihr dafür keine Zeit oder Platz habt, könnt ihr bei Bedarf bei eurer Gemeinde anfragen. Denn viele verfügen über öffentliche Bioabfall-Anlagen oder haben Sammelstellen für Garten- und Bioabfälle aus den Haushalten der jeweiligen Gebiete. In diesen Zentren wird das gesammelte Biomaterial oft direkt kompostiert.

In den Gärtnereien und Gartencentern gibt es mittlerweile ein breites Sortiment an pflanzlichen veganen Volldüngern, die sich gut für eine Grunddüngung eignen. 

Bio-Dünger - Wie schnell wirken sie?

Im Biogarten sind Kompost, Gründüngung und Mulch unverzichtbar. Doch manchmal brauchen Gemüse und Stauden eine Extraportion, um glücklich zu sein.  Zu den schnell wirkenden Biodüngern zählen Pflanzenjauchen, Geflügelmist (Guano) oder flüssige Spezial- oder Volldünger. Sie werden in der Regel zwischen Frühsommer und Spätsommer eingesetzt. 

Mittelschnell wirkende Biodünger sind Hornmehl, frischer Pferdemist, Holzasche und 6-12 Monate alter Kompost. Nicht zu vergessen: die Volldünger (s.o.).

Natürlich gibt es auch Biodünger, die sehr langsam Nährstoffe freisetzen (drei bis vier Monate). Dazu zählen Hornspäne und zwei bis drei Jahre gut verrotteter, abgelagerter Pferdemist oder Kompost. Ich verteile sie im späten Winter oder zeitigem Frühjahr auf meine Hochbeete.

Können Dünger schlecht werden?

Dünger können im Prinzip nicht verderben, aber man sollte sie nach dem Anbrechen zügig verbrauchen. Denn sowohl mineralische als auch organische Dünger ziehen Feuchtigkeit an. Sie können daher auf Dauer verklumpen. Lagere die Packungen am besten so trocken wie möglich.

Regelmäßig Kalken sorgt für einen lebendigen Boden

Kalke deinen Gartenboden alle zwei Jahre. So sorgst du für eine gute Krümelstruktur und ein aktives Bodenleben.

Wenn du genau wissen willst, wie viel Kalk du verteilen musst, misst du zuerst einmal den pH-Wert. Denn der pH-Wert gibt den Säuregrad und damit den Kalkbedarf des Bodens an. Im Blumen- und Küchengarten sollten normale Gartenböden einen pH-Wert von 6.5 haben. Auf Sandböden liegt der optimale pH-Wert etwas tiefer bei 5.5, auf Lehmböden etwas höher bei 7.



Wenn du feststellst, dass der pH-Wert zu niedrig ist, musst du entsprechend kalken. Wie viel, ist auf den Verpackungen angegeben und ist bei allen Kalkarten unterschiedlich.
Da Kalk die Nährstoffe sofort mobilisiert, darf man nie gleichzeitig kalken und düngen. Kalke deinen Boden mindestens vier Wochen vor dem Düngen. Streue den Kalk am besten im Vorfrühling (Februar) auf die Beete.

Im Fachhandel gibt es verschiedene Produkte. Für große Flächen ist der preiswerte kohlensaure Kalk ideal. Für den Gemüsegarten eignen sich Algenkalk oder Kalkprodukte wie Azet Vitalkalk, da sie Spurenelemente enthalten.

 Für Kräuterbeete reicht zwei Hand voll Algenkalk pro Quadratmeter.

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2 Gedanken zu „Pflanzen düngen im Garten – Eine Übersicht“

  1. So natürlich wie möglich mag ich den Dünger. Das war ja früher auch nicht anders. Ich finde, man sollte der Natur ihren Freiraum lassen. Aber klar, mit einem guten Dünger wächst alles (meistens) viel besser! Vielen Dank für den nützlichen Beitrag 🙂
    Liebe Grüße
    Julius

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    • Lieber Julius, entschuldige die späte Antwort…ich war etwas sehr eingespannt in den letzten Wochen unterwegs…Ich dünge meine Staudenbeete auch nicht viel. Beim Gemüse geht es bei einigen aber nicht ohne einen regelmäßigen Zuschlag. Herzliche Grüße Antje

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