Salate können im Garten zu jeder Jahreszeit angebaut werden. Es gibt viele schöne Arten und Sorten für jede Saison. Hier erfahrt ihr, wann man welchen Salat im Frühling, Sommer, Herbst und Winter aussät und pflanzt.
Zeitig Salate anbauen im Frühjahr
Frühstarter und Dauerbrenner: Pfücksalate und Schnittsalate
Es gibt für jede Jahreszeit die richtigen Salate: für den Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Im Frühling starte ich enthusiastisch mit Schnitt- und Pflücksalaten. Je nach Wetterlage baue ich die Salate ab Mitte März an, indem ich sie im Hochbeet aussäe. Später kaufe ich auf dem Lüneburger Wochenmarkt lieber Jungpflanzen. Das geht schneller…und ich muss mich nicht so viel um den Nachwuchs kümmern 🙂
Wenn der Salatanbau glatt verläuft, kann ich die Rosetten von Schnitt- und Pflücksalaten nach sechs bis sieben Wochen ernten. Das Tolle ist, dass ihre Blätter nachwachsen, wenn ich beim Ernten ihre Herzblätter nicht verletze. Ich schneide die äußeren Blätter von Pflücksalaten oder Schnittsalat-Mischungen ab, sobald sie etwa 8 bis 10 cm lang sind.
Zu den Pflücksalaten zählen Eichblattsalate, aber auch Salatsorten wie ‘Lollo Rosso’ oder ‘Lollo Bionda’. Der wohl bekannteste Eichblattsalat ist ‘Red Salad Bowl’ mit ausladenden rotbraunen Blattrosetten. Sehr lecker schmecken aber auch die gelbgrünen Sorten ‘Salad Bowl’ und ‘Australischer Gelber’. Sie werden zwischen März und Mai ausgesät – wie fast alle Sorten von Pflück-und Schnittsalaten.
Es gibt aber auch einige Sorten, die man bis einschließlich Juli aussäen kann: Unter anderem der Pflücksalat ‘Redbone’. Er formt dichte Köpfe und kann folglich auch wie ein Kopfsalat geerntet werden.
Mundgerecht: Die Blätter von frühen Salanova-Salaten und Asia-Salaten
Salanova-Salat zeichnet sich durch eine dichte Blattrosette aus, deren Blätter alle gleich groß sind. Ich mag sie! Auch weil man sie nach der Ernte so leicht verarbeiten kann. Ein Schnitt und schon fallen beim Ernten die Blätter mundgerecht in die Schüssel.
Interessant sind auch die Multi Leaf-Typen von Schnittsalaten und Asia-Salat-Mischungen aus deren Samen verschiedene Blätter sprießen. Es gibt sie häufig als Saatband oder als Saatteppiche zu kaufen. Schnipp, schnapp – schon hat man eine aufeinander geschmacklich abgestimmt Salatmischung auf dem Teller.
Anleitung: Schnittsalate im Hochbeet aussäen
Salate anbauen für den späten Frühling und die Sommersaison
Frühe und späte Sorten von Kopfsalaten
Auch viele Kopfsalat-Sorten lassen sich zeitig im Jahr aussäen. Zu meinen Lieblingen zählen ‘Merveille des quatre saisons’, Lettuce cabbage’ und ‘Larissa’. Ich pflanze sie nach der Anzucht im Mai in meine Hochbeete. Da die Blätter bei moderaten Temperaturen zu dieser Jahreszeit eher langsam wachen, muss ich ihre Köpfe in den ersten Wochen nicht allesamt auf die Schnelle ernten. Zudem kommen sie nicht auf die Idee, ihren Blütenstand ruckzuck in die Höhe zu schieben.
Im Sommer sollte man Sorten anbauen, die hohe Temperaturen aushalten. Zu ihnen gehören die schossfesten Sorten ‘Dynamite’, ‘May King’ oder auch der prächtige historische Kopfsalat ‘Prachtkerl Neckarriesen’. Gute Buttersalate sind ‘Lidetta’ und ‘Mona’.
Klassische Sommersalate für das Gewächshaus : Eissalat und Batavia-Salat
Zu den klassischen Sommersalat-Arten zählen natürlich Eissalat und Batavia-Salat. Wenn überhaupt, baue ich Eissalat im Gewächshaus an. Denn er verträgt im Beet zu dieser Jahreszeit keine hohen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Natürlich wurde er bei mir von Schnecken heimgesucht (sie mögen ihn einfach zu sehr). Wenn man ihn aber „abschirmt“, wächst er dort ohne zu Murren. Zudem kann man ihn relativ lange kühl lagern und er „schießt“ selbst bei hohen Temperaturen nicht. Bewährt haben sich Sorten wie ‘Laibacher’, ‘Saladin’ und ‘Barcelona’.
Die Sorten vom Batavia-Salat formen entweder lockere oder feste Köpfe. Ihre Blätter schmecken herzhaft und sind zart und knackig zugleich. Batavia-Salate reagieren nicht so sensibel wie der Eissalat auf Temperaturschwankungen. Zudem gibt es Sorten wie ‘Leny’, die schossfest und resistent gegenüber der Grünen Salatblattlaus und Falschem Mehltau sind. Beliebt ist der Batavia-Salat ‘Amerikanischer brauner’. Er wird auch als Pflück- oder Baby-Leaf-Salat angeboten – so was irritiert mich immer… 😉
Mein Lieblingssalat im Sommer: Gute Sorten von Romana-Salat
Romana-Salat (Römersalat), auch als Sommerendivie bekannt, trägt kräftigere Blätter als Kopfsalat. Er wird wie Gemüse gedünstet oder als Salat kredenzt. Seine geschmackvollen, meist länglichen Blattrosetten werden als „Salatherzen“ verkauft und haben durch ihre Mitwirkung beim Caesar Salat einen hohen Bekanntheitsgrad!
Kleiner Tipp: ‘Little Gem’ und die Sorte ‘Sucrine’ überzeugen beim Anbau mit kleinen, zarten Salatherzen. Sie eignen sich auch perfekt für die Kultur in Töpfen.
Es lohnt sich, die alten gesprenkelten Sorten vom Römersalat anzubauen, da sie ausgesprochen lecker und dekorativ sind. Sie tragen lustige Namen wie ‘Kasseler Strünkchen’ oder ‘Forellenschluss’.
Salat-Klassiker für den Spätsommer und Herbst
Neben dem Roten Feldsalat ‘Ovired’ zählen Zuckerhut, Chicorée und Endivie zu den beliebten Herbstsalaten. Leider bin ich keine Freundin von bitteren Blättern. Letztes Jahr habe ich versucht Zuckerhut im Frühbeet anzubauen. Keine Frage: Es ist dort munter gewachsen. Aber so richtig lecker fand ich seine weißen Blätter, die im Inneren verborgen liegen, nicht.
Wintersalate für den Vitamin-Kick in der dunklen Jahresezeit
Im Winter ist der Feldsalat seit Jahren mein Favorit. Entweder besetzt er das Gewächshaus oder ich ziehe ihn im Frühbeet an. Dort liefert er mir von Oktober bis Februar lauter frische Blätter. Der Anbau von Feldsalat in den Wintermonaten gelingt nur, wenn ihr die richtigen Sorten wählt. Zu meinen Favoriten zählen Sorten wie ‘Elan’, ‘Vit’ und ‘Favor’. Sie überstehen Temperaturen unter minus 15 Grad spurlos.
Feldsalat mag sonnige Plätze. Außer in schweren Lehmböden wurzelt er überall gut. Wichtig ist, ihn nach der Aussaat in den ersten drei Wochen feucht zu halten. Manchmal machen Pilze wie Echter und Falscher Mehltau ihm das Leben schwer. Ich halte sein Umfeld unkrautfrei und lüfte regelmäßig. Dann habe die Pilze weniger Chancen, sich auszubreiten. Gedüngt werden muss der Feldsalat nicht. Eine gute Alternative zum Feldsalat ist der Winterportulak, auch Winterpostelein genannt.
Weitaus weniger bekannt sind Winterkopfsalate wie ‘Winterbutterkopf’ und ‘Wintermarie’, denen winterliche Kälte nichts ausmacht. Sie werden im August ausgesät und die Jungpflanzen im Herbst ins Beet gesetzt. Aber erst, wenn sie mindestens fünf bis acht Blätter tragen. Den Winter verbringen sie im Beet. Wenn die Temperaturen stark schwanken, sollte man sie mit einem Vlies schützen. Je nach Wetter und Gegend kann man ihre Köpfe ab Ende März Ende. Höchste Zeit, die Überwinterung mit diesen beiden Salatsorten mal auszuprobieren 🙂
Es hat mir Freude gemacht, Ihren Blog zu lesen. Sehr informativ! Danke für das Teilen.
Hallo Megan, herzlichen Dank für dein Feedback…Liebe Grüße Antje
Hallo Kai, vielen Dank für deine Mail. Ja, auch auf Balkonen und Terrassen kann man sehr gut Salate in Töpfen und Hochbeeten anbauen! Da ich einen Schrebergarten habe, fällt der Anbau von Salaten häufig bei mir hinten rüber. Aber: Ich hab’s für diverse Fotostrecken ausprobiert. Und es hat immer gut geklappt. Lieben Gruß Antje