Ich habe meinen Apfelbaum mit einer Pheromonfalle und einem Wellpappe- Fanggürtel bestückt. Nicht weil es so schön aussieht, sondern weil ich hoffe, dass ich die Anzahl der Larven vom Apfelwickler in Grenzen halten kann.
Es lohnt sich, im Winter die losen Borken von den Obstbaumstämmen mit einer harten Bürste abzubürsten Auch ein regelmäßiges Schütteln der Bäume im zeitigem Frühjahr kann die Anzahl der Kokons vom Apfelwickler reduzieren. Im Sommer reduziert eine Lockstoff-Falle die Befruchtung der Weibchen, weil sie Männchen anlockt. Ein Wellpappe-Fanggürtel am Stamm fängt die Raupen vom Apfelwickler von Ende Juni bis Ende September ab.
Du kannst die Larven vom Apfelwickler mit einem Granulosevirus-Präparat biologisch bekämpfen. Auch das Spritzen mit einer Wermut-Jauche hilft.
Der Apfelwickler richtet im Obstgarten die meisten Schäden an
Der Apfelwickler besucht meinen alten Apfelbaum jedes Jahr auf’s Neue. Ich sehe es daran, dass bei der Ernte relativ viele Äpfel mit einem Wurmloch versehen sind. Die betroffenen Äpfel fallen meist zeitig vom Baum. Aber damit soll jetzt Schluss sein!
Der Falter und sein Lebenszyklus
Es handelt sich beim Apfelwickler um einen etwa zwei Zentimeter großen braun-grauen Falter, dessen Flügel mit hellen Streifen und einen kupferfarbenen Fleck gezeichnet sind. Die Raupen vom Apfelwickler sind mit einer Länge von zwei Millimeter sehr kurz. Ihre Haut ist gelblich bis weiß und der Kopf glänzt dunkel.
Die Raupen des Apfelwicklers verbringen den Winter unter den Borkenschuppen des Apfelbaums in einem festen Gespinst. Ende April findet die Verpuppung statt. Die Falter schlüpfen ab Mitte Mai. Anfang Juni legen die Weibchen ihre Eier an jungen Äpfeln ab. Daraus schlüpfen wenig später Raupen, die sich in die Früchte bohren und bis zum Kerngehäuse durchfressen. Rund vier Wochen später seilen sich die „Obstmaden“ ab und suchen sich ein Versteck unter der Baumrinde, um sich dort zu verpuppen. Ende Juli startet dann die zweite Falter-Generation und legt erneut Eier ab – allerdings nur in warmen Jahren.
Mit einer Obstmadenfalle die Falter anlocken
Ich habe bereits eine biologische Obstmaden-Falle aufgehängt, um die braunen 14–20 mm großen Falter-Männchen des Apfelwicklers mit Hilfe von duftigen Pheromonen einzufangen. Generell sollte die *Lockstoff-Falle von Mai bis August im Apfelbaum hängen. Denn je weniger Apfelwickler-Falter umherflattern, desto weniger Falterdamen werden befruchtet. Was wiederum zur Folge hat, dass die Anzahl der Raupen, die sich vier Wochen lang durch die Apfel fressen, überschaubar bleibt. Es muss aber nicht in jedem Apfelbaum eine Obstmadenfalle hängen, ein Exemplar reicht für drei bis fünf Bäume.
Mit Hilfe der Obstmaden-Falle kannst du einschätzen, wann die meisten Falter vom Apfelwickler unterwegs sind. Die höchste Flugdichte liegt erfahrungsgemäß zwischen Mitte Mai und Mitte Juni. Wenn täglich mehr als sechs bis sieben Falter in die Falle geflogen sind, kannst du davon ausgehen, dass die geschlüpften Larven sich auf dem Weg machen, um die jungen Apfelfrüchte zu besuchen. Und genau in diesem Zeitraum ist es möglich, die Larven vom Apfelwickler mit einem Granulosevirus-Präparat biologisch zu bekämpfen, indem man das Produkt mehrfach im Apfelbaum versprüht. Dieses Präparat wird auch im ökologischen Landbau eingesetzt.
Wellpappe-Fanggürtel sind gute Fallen für die Larven vom Apfelwickler
Erfahrungsgemäß finden trotz der Lockstoff-Falle einige männliche Falter gut getarnt in der abendlichen Dämmerung ein herumflatterndes Weibchen. Insofern gehe ich davon aus, dass sich in nächsten Wochen trotzdem immer mal wieder Maden abseilen, und sich auf dem Weg in die Baumkrone machen. Sie suchen sich in luftiger Höhe ein Versteck unter den Borkenschuppen, verpuppen sich und harren in diesem Zustand aus. Und ein solches biete ich ihnen an! Und zwar in Form eines Obstmaden-Fanggürtel, den ich von Juni bis Ende September um den Baumstamm wickele. Alles was ich tun muss ist, den Wellpappe-Fanggürtel Ende September samt Maden zu entsorgen.
Wie kann man einen Befall vom Apfelwickler vorbeugen?
Indem man die Anzahl der Larven rund ums Jahr reduziert! Die Borke älterer Obstbäume ist für die Larven vom Apfelwickler ein perfektes Winterquartier. Insofern lohnt es sich, im Winter die losen Borken von den Obstbaumstämmen mit einer harten Bürste abzubürsten Auch ein regelmäßiges Schütteln der Bäume im zeitigem Frühjahr kann die Anzahl der Kokons reduzieren. Lege einfach ein Vlies unter den Baum, um die Maden einzusammeln! Wichtig ist im Sommer, befallene Äpfel in die Biotonne zu werfen.
Die Lockstoff-Falle hängt von Mai bis August im Baum, um die Befruchtung der Weibchen zu reduzieren. Der Wellpappe-Fanggürtel sollte von Ende Juni bis Ende September um den Stamm vom Apfelbaum gewickelt sein. Danach wird er mitsamt der Maden entsorgt.
Wie wird der Apfelwickler biologisch bekämpft?
Du kannst die Larven vom Apfelwickler mit einem Granulosevirus-Präparat biologisch bekämpfen (siehe oben). Auch das Spritzen mit Wermutjauche hilft. Hierfür mischst du zehn Liter Regenwasser mit etwa 30 Gramm getrockneten Wermutblättern in einem Eimer und lasse die Jauche rund zwei Wochen ziehen.
Hallo, danke für den tollen Artikel.
Wann sollte die Wermutjauche gespritzt werden? Und wie oft?
Versuche schon die Wellpappenbinden , schauen wir mal.
Liebe Grüße
Liebe Angelika, sehr wirksam ist, wenn du die Wermutjauche von Juni bis September alle 7-10 Tage unverdünnt versprühst oder gießt. Du kannst sie ansetzen, indem du 10 Liter mit 300 g frischen oder 30 g getrockneten Wermutblättern ansetzt. Herzliche Grüße Antje
Wo bekommen ich ein Granulosevirus-Präparat
Hallo! Ich habe im Netz das Präparat: https://schaedlingsabwehr.at/Madex-Apfelwicklerfrei gefunden. Es wird auch in OBI-Märkten verkauft. Ich weiß aber nicht, ob jede Filiale das Produkt anbietet. Liebe Grüße Antje