Rispenhortensien zählen mit ihren riesigen Blütenrispen zu den schönsten Sträuchern im Garten. Sie bleiben aber nur vital und hübsch, wenn du ihre Triebe jedes Jahr stark zurückschneidest. Der Schnitt für viele große Blüten ist schnell gemacht!
Blütensträucher mit traumhafter Ausstrahlung
Rispenhortensien zählen zu den beliebtesten Blütensträuchern. Das liegt vor allem an ihren attraktiven pyramidenförmigen bis zu 25 cm langen Blütenrispen, die sich ab Ende Juli öffnen. Die Blütezeit der Rispenhortensien erstreckt sich bis in den Spätherbst hinein. Rispenhortensien verzaubern mit schneeweiß oder creme- und grünweißen Rispen. Ich liebe insbesondere die Sorten, bei denen sich das lichte Weiß der Blüten im Laufe des Sommers in ein Lindgrün, Rosa oder sogar Burgunderrot wandelt. Meine absolute Lieblingssorte ist ‘Wim’s Red‘. Sie trägt rötliche Triebe und ihre Blüten färben sich im Herbst langsam dunkelrot. So schön!
Rispenhortensien im Gartenrichtig pflegen
Rispenhortensien sind pflegeleichter als Bauernhortensien. Im Gegensatz zu den Bauernhortensien vertragen sie mehrere Stunden Sonne und zeitweise einen trockenen Boden, aber nur außerhalb der Blütezeit! Idealerweise pflanzt du sie an einen halbschattigen Platz in humose, sommerfeuchte Erde. Einen niedrigen pH-Wert muss die Erde nicht haben: Hydrangea paniculata benötigt nicht unbedingt einen sauren Boden wie etwa die Bauernhortensie.
Rispenhortensien werten als Blütensträucher den Garten auf und lassen sich meines Erachtens ebenso gut in moderne als auch in ländliche Gärten optisch einbinden. Ich denke mittlerweile gibt es für jede Stilrichtung die passende Sorte, selbst für Bienenliebhaber. Ein bis 1,5 Meter hohe Sorten sind gut in Beeten zwischen Stauden aufgehoben. Hohe Arten beeindrucken als sommergrüne Hecken. Relativ neu sind kompakte Züchtungen wie ‘Pinky Winky‘. Sie sind ein echtes Geschenk für jeden Kübel.
Achte bitte beim Einkauf auf die Höhe der Gehölze. Dort sind meist Werte zwischen ein bis zwei Meter angegeben. Diese Größenangabe hält die Sorte deiner Wahl nur ein, wenn sie regelmäßig geschnitten wird. Ohne diese Pflegemaßnahme wachsen viele Rispenhortensien locker drei bis vier Meter hoch!
Rispenhortensien schneiden:
1. Erziehungsschnitt für ein stabiles Grundgerüst
Rispenhortensien erzieht man in der ersten Jahren mit fünf bis sieben bodennahen Trieben. Diese kürzt du im ersten Jahr auf höchstens 20 cm ein. In den folgenden drei Jahren verlängerst du die Gerüsttriebe um je 10 cm. Seitentriebe kürzt du auf ein bis zwei Knospenpaare ein.
2. Erhaltungsschnitt für ein vitales Wachstum
Um deine Rispenhortensie nach dem Aufbau eines stabilen Grundgerüst in Bestform zu halten, solltest du den Blütenstrauch jedes Jahr zurückschneiden. Unterlässt du den Griff zur Schere, ufert ihr Habitus im Laufe der Jahre unvorteilhaft aus. Die beste Zeit dafür ist der Vorfrühling, also Ende Februar/Anfang März. Manche Gärtner bevorzugen auch den Spätherbst. Die frühen oder späten Eingriffe sind möglich, weil Rispenhortensien anders als die empfindsamen Bauernhortensien Frost vertragen. Außerdem sorgt ein zeitiger Griff zur *Gartenschere dafür, dass die spätsommerliche Blüte der Rispenhortensien früher beginnt.
Angst vor einem starken Rückschnitt musst du nicht haben. Denn Rispenhortensien setzen ihre Blütenknospen nur an diesjährigen (einjährigen) Zweigen an. Je radikaler du die Triebe kürzt, desto größer werden die Blütenstände.
Um eine kompakte Wuchsform zu erzielen, kürzt du alle vorjährigen Zweige auf 1 bis 2 Knospenpaare ein. Einjährige Bodentriebe, die im letzten Jahr aus dem Boden gesprossen sind, schneidest du auf eine Lange von 20 cm zurück. Sie ersetzen später vergreiste alte Triebe an betagten Rispenhortensien. Sehr dünne Seitentriebe schneidest du einfach am Ansatz ab. Bei einer erwachsenen Rispenhortensie sollte nach dem Frühjahrsschnitt ein 40 bis 50 Zentimeter hohes Gerüst älterer Äste stehen bleiben.
TIPP: Kappe die Triebe immer kurz oberhalb eines Knospenpaars auf die gewünschte Höhe – ohne dabei die Knospen zu verletzen. Schau, dass kein langer Stummel über dem Knospenpaar stehen bleibt. Das verhindert eine schnelle Wundheilung.
Fotos: Antje gr. Feldhaus (1); Olaf Szczepaniak (1); Nicolai Stephan (2)