Microgreens sind als Superfood in aller Munde. Insofern war es mir ein Anliegen das Thema zu produzieren. Und es hat mich fasziniert, wie viele verschiedene Varianten bei dem Anbau der kleinen Gemüse und Kräuter möglich sind.
Bei Microgreens handelt es sich um erwachsene Sprossen. Im Gegensatz zu den Sprossen, die gewöhnlich als Ganzes mit Wurzeln, Samenhülle und Blättchen verzehrt werden, isst man bei Microgreens nur die Blätter samt Stängel. Denn die Wurzeln sind schon zu weit entwickelt, als dass sie lecker schmecken.
Wichtig zu wissen ist, dass es unter den Microgreens Dunkelkeimer und Lichtkeimer gibt. Die meisten Microgreens sind Dunkelkeimer. Sie keimen nur, wenn sie in den ersten Tagen dunkel untergebracht sind. Will heißen: Du siebst sie mit Erde ab oder stellst sie in den ersten Tagen an einen dunklen Platz.
Lichtkeimer wie Kresse oder Senf kannst du auf Watte oder Sieben auslegen. Wenn du sie in Erde anbaust, darfst du sie nicht absieben!
Du kannst Microgreens in Anzuchterde in Keimschalen und Töpfen aus Keramik oder Kunststoff oder in kompostierbaren Anzuchttöpfen anziehen. Die Samen von Microgreens fühlen sich auch in gestapelten Etagen eines Sprossenturms aus Ton oder getönten Plexiglas (Etagengeräte) sehr wohl.
Schleimbildende Microgreens wie Kresse oder Senf werden in Schalen auf Sieben, Vlies oder Watte angezogen.
Microgreens anbauen ist spannend!
Ich muss gestehen: Ich hatte mich noch nie mit dem Thema Microgreens auseinandergesetzt und musste intensiv recherchieren. Leider ging es auf vielen Seiten im Netz bei den Begriffen munter drüber und drunter. Erst das Buch „Sprossen und Mikrogrün“ von Angelika Fürstler hat mich in die Welt der „Mini-Gemüse und Mini-Kräuter“ lehrreich eintauchen lassen.
Was mich wirklich begeistert hat, war auf wie viele Arten man die Pflänzchen anziehen kann und wie unterschiedlich Microgreens ticken. In meiner Küche und auf den Fensterbänken herrschte über Wochen ein regen Treiben 🙂
Microgreens - Dunkelkeimer und Lichtkeimer unterscheiden
Bei Microgreens handelt es sich um erwachsene Sprossen. Im Gegensatz zu den Sprossen, die gewöhnlich als Ganzes mit Wurzeln, Samenhülle und Blättchen verzehrt werden, isst man bei Microgreens, zu Deutsch Mikrogrün, nur die Blätter samt Stängel. Denn die Wurzeln sind schon zu weit entwickelt, als dass sie lecker schmecken.
Es gibt viele Gemüse und Kräuter, die man als Microgreens im Haus anbauen kann. Alfalfa, Brokkoli, Bockshornklee, Dill, Fenchel, Grünkohl, Knoblauch, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Rotklee und Zwiebel zählen zu den bewährtesten Arten, weil sie gut funktionieren und das Aroma ihrer Herkunft in feinster Weise widerspiegeln.
Wichtig zu wissen ist, dass es unter den Microgreens Dunkel- und Lichtkeimer gibt. Die meisten Microgreens sind Dunkelkeimer. Sie keimen nur, wenn sie in den ersten Tagen dunkel untergebracht sind.
Verschiedene Anzucht-Methoden in Schalen, Töpfen und Keimgeräten
Du kannst Microgreens wie Radieschen, Rote Bete oder Zwiebeln in Keimschalen und Töpfen aus Keramik oder Kunststoff oder in kompostierbaren *Anzuchttöpfen (siehe Foto unten) oder Schalen anbauen. Vorausgesetzt du siebst sie mit Erde oder Kokossubstrat ab oder stellst sie für ein paar Tage an einen dunklen Ort. Die Samen von Dunkelkeimern fühlen sich auch in den gestapelten Etagen eines Sprossenturms aus Ton oder getönten Plexiglas (Etagengeräte) sehr wohl.
Lichtkeimer wie Bockshornklee oder Alfalfa werden häufig in Schalen auf Vlies oder Watte angebaut. Du kannst die Samen von Lichtkeimern aber auch auf einer Schicht Erde auslegen, solltest das Saatgut aber nicht mit Erde absieben!
Microgreens auf Sieben anziehen: Kresse und ihre Superfood-Kollegen
Auch schleimbildende Samen von Gemüse und Kräutern kann man als Microgreens anziehen. Zu ihnen gehört die beliebte Kresse, aber auch Basilikum und Senf. Es bietet sich an, ihre Samen in *Schalen auf Sieben, Watte oder Vlies zu verteilen. Man kann sie aber auch in einem Etagenkeimgerät aus Ton sprießen lassen.
Der Anbau auf Sieben klappt nur bei einer hohen Luftfeuchte. Die Keimlinge müssen mindestens ein bis zweimal am Tag besprüht werden. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, kannst du sie auch durchspülen und danach das Wasser aus der Schale abkippen. Sicherheitshalber kannst du die Schälchen auch unter einer durchsichtigen Folie aufstellen. Unter ihrem Dach hält sich die Luftfeuchte.
Die schleimbildenen Samen von Chia-, Floh- und Leinsamen werden oft gar nicht zu Mikrogrün gezogen, sondern ein paar Stunden in Wasser eingeweicht, um sie zum Verdicken und Binden von Saucen und Smoothies zu verwenden.
Fotos (4): Olaf Szczepaniak
Warum klappt der Anbau nicht?
Hochwertiges Saatgut schenkt eine gute Ernte
Ich kaufe nur Samen von Microgreens, die biologisch gewonnen wurden und regional erzeugt sind. Gutes Saatgut qualifiziert sich durch eine hohe Keimfähigkeit. Achte bitte darauf, dass dein gekauftes Saatgut luft- und lichtgeschützt verpackt ist. Und schau immer auf das Haltbarkeitsdatum.
Die Aufbewahrung des Saatguts geöffneter Samentüten ist ausschlaggebend für eine hohe Keimfähigkeit. Bei trockener, kühler (12-15 Grad Celsius) und dunkler Lagerung bleiben sie ein bis 5 Jahre keimfähig.
Wasser schenkt Leben - aber warum sprießen die Samen nicht?
Wenn Microgreens nicht sprießen, kann es zwei Ursachen haben. Man gießt zu wenig oder zu viel. Beim Anbau ist der Ablauf folgender:
- Nach dem Öffnen: Samen in einem feinmaschigen Sieb schütten und durchspülen
- In Wasser einweichen (Minutenzahl sollten auf den Saatgutttüten stehen)
- erneut in ein Sieb geben und kurz abspülen
- Micrgreens bis zur Ernte täglich 2- 3 Mal täglich (Sprossen) besprühen
Wenn du die Keimlinge zu wenig spülst oder besprühst, laufen die Samen gar nicht oder unregelmäßig auf. Achte bitte auf die Einweichzeit.
Zu viel Wasser vertragen Microgreens aber auch nicht. Schwimmen die Wurzeln von Microgreens, die in Schalen auf Sieben angebaut werden dauerhaft im Wasser, schimmeln die Keimlinge. Gieße also nach dem Spülvorgang jedes Mal das restliche Wasser ab.
Gleiches gilt für den Anbau in Erde oder Kokossubstrat. Sie sollten gleichmäßig feucht, aber nicht patschnass sein.
Mikrogreens anbauen in Erde oder Kokossubstrat
Microgreens lassen sich wunderbar in einem Tetrapack anbauen. Wichtig ist, das du vorab das Tetrapack nach dem Aufschneiden gut säuberst. Du kannst Tetrapacks mehrfach benutzen. Ich mache das nicht, weil ich nicht möchte, dass irgendwann der Schimmel (Botrytis ) sich breit macht. Also entsorge ich nach der Ernte der Microgreens die Erde im Komposteimer und das Tetrapack im gelben Sack.
Folgendes Zubehör brauchst du für den Anbau in Tetrapacks:
- Tetrapack
- Cutter
- Gläser
- Esslöffel
- Teelöffel
- Anzuchterde
- Sprühflasche
- Gartensieb oder Schaumkelle
- ggfs. Anzuchtleuchte
Fotos (10): @gardena
Auf der Recherche zu Microgreens auf diesen hilfreichen Post gestossen, vielen Dank!
Mir war gar nicht bewusst, dass es tatsächlich einen Unterschied zwischen Sprossen und Microgreens gibt. Dachte bisher immer, Sprossen würden zu den Microgreens gehören.
Auch sehr interessant, dass es auch Microgreens gibt, die Tageslicht brauchen, um sich ideal entwickeln zu können. Da hab ich bisher immer nur mit den Dunkelkeimern zu tun gehabt.
Liebe Grüsse
Max
Hey Max, ja… die Welt der Microgreens zu durchdringen hat mich ein bisschen Zeit gekostet – auch weil die Begrifflichkeiten im netz alle munter durcheinander gewirbelt wurden. Aber – ich hab dann doch den roten Faden gefunden 🙂 Lieben Gruß an dich und dein Team!