Ich liebe es Tomaten anzubauen. Auch weil es so viele gute Sorten gibt. Hier zeige ich dir wie man Tomaten pflanzt und pflegt. Damit sie gesund bleiben und viele Früchte tragen.
Wann Tomaten pflanzen: Im Hochbeet und im Gewächshaus
Ganz gleich ob es sich um selbst gezogene Tomaten oder Jungpflanzen aus der Gärtnerei handelt: Tomaten vertragen keine Kälte, und auch keinen Regen und Wind. Deshalb pflanze ich sie nicht vor Mitte Mai in meine Hochbeete an. Im Gewächshaus beginne ich meistens drei Wochen vor den Eisheiligen mit dem Pflanzen von Tomaten. Sollten die Temperaturen draußen abstürzen, schütze ich das Fruchtgemüse mit einem ökologischen *Frostwächter, den man mit Kerzen bestücken kann. Alternativ kannst du aber auch *Beta-Solar-Wärmespeicher (Foto links) oder *Paraffin-Gewächshausheizungen vor Kälte. Das Schöne ist, dass man in einem Gewächshaus oder einem Tomatenhaus selbst empfindliche Tomaten-Sorten pflanzen kann, oder auch solche die nicht gegen Kraut- und Braunfäule resistent sind. Denn sie werden dort vor Nässe von oben verschont.
Anleitung: Anbau im Gewächshaus
Gleichgültig ob du deine Tomaten in ein Tomatenhaus, Gewächshaus, Hochbeet oder Gemüsebeet pflanzt – prinzipiell funktioniert der Anbau überall gleich. Der Pflanzabstand sollte bei Stabtomaten mindesten 40 x 50 Zentimeter betragen. Wildtomaten, die buschig wachsen, nehmen noch mehr Fläche ein. Ich habe ihre Triebe an den Seitenwänden vom Hochbeet überhängen lassen. Das hat gut geklappt. Gieße deine Tomaten gleich nach der Pflanzung kräftig an. Stabtomaten solltest du ihnen nach dem Einpflanzen zusätzlich Pflanzstäbe zur Seite stellen.
Stabtomaten sind gute Gäste im Gewächs- oder Tomatenhaus. Denn sie brauchen nicht so viel Raum wie Wildtomaten oder buschige Sorten. Wichtig ist, dass du eine für dich passende Tomaten-Sorte wählst!
Handschaufel, Handharke, organischer Dünger, Spiralstäbe für Tomaten, Pflanzringe oder Bindedraht, Gartenbrause
Alle Fotos: @gardena /Nicolai Stephan
Sechs gute Tipps für das Pflegen
Tomaten zählen zu beliebtesten Gemüsen. Oft werden sie eintriebig an Stäben oder Stricken in Tomaten- oder Gewächshäusern angebaut. Die sogenannten Stabtomaten bescheren dir aber nur viel leckere Früchte, wenn du dich richtig gut um das anspruchsvolle Gemüse kümmerst.
Ein regelmäßiges Ausbrechen der jüngeren Seitentriebe in den Blattachseln, als „Ausgeizen“ bekannt, ist bei Stabtomaten unbedingt nötig. Denn wenn du auf das Ausgeizen verzichtest, wachsen aus den Blattachseln sehr lange Seitentriebe, die viele Blätter und wenig Früchte ansetzen. Für die Tomatenpflanze ist es infolgedessen schwierig, das Gewicht der Triebe zu halten und alle Früchte gut zu versorgen. Ein Großteil der Tomatenfrüchte würde in unserem Klima nicht ausreifen oder klein bleiben und nicht lecker schmecken. Insofern lohnt es sich sehr, die kleinen Seitentriebe von Juni bis September regelmäßig mit den Fingern seitlich wegzubrechen. Stärkere Triebe entfernst du vorsichtig mit einem scharfen Messer.
2. Anbinden an Tomatenstäben erhöht den Ertrag
Stabtomaten im Gewächshaus lässt man ein- oder zweitriebig (nur bei veredelten Sorten) an Stäben oder Seilen in die Höhe wachsen – auch weil man damit die Fläche im Gewächshaus hinsichtlich des Fruchtertrags optimal ausnutzt. Damit die Tomate nicht an den Stäben runterrutscht, umkippt oder schlimmstenfalls abbricht, solltest du die Stängel an den Stäben anbinden.
3. Mit Gelbtafeln vor Schädlingen im Gewächshaus schützen
Du solltest gleich nach dem Einpflanzen der Tomaten klebrige Gelbtafeln aufhängen. Ihr insektizidfreier Spezialleim fängt unerwünschte Fluggäste ab. So dezimieren sie den Befall und geben Auskunft darüber, ob und wie viele Schädlinge im Gewächshaus herumschwirren. Dazu zählen Geflügelte Blattläuse und Weiße Fliegen, aber auch die Tomatenminierfliege und die Tomatenminiermotte.
Regelmäßig flüssig düngen mit einem Bio-Dünger
Tomaten zählen zu den Starkzehrern. Was bedeutet, sie brauchen sobald sie „erwachsen“ sind jede Menge Nährstoffe. Am besten düngst du sie mindestens alle 7-14 Tage mit einem organischen Flüssigdünger für Tomaten, der viel Kalium und Magnesium enthält und die Pflanzen schnell versorgt. Der organische Flüssigdünger wird einfach mit dem Gießwasser verteilt – ohne dass die flachen Wurzeln der Tomaten verletzt werden. Achte aber bitte auf die angegebene Dosierung auf der Flasche: Viel hilft nicht viel!
5. Spritzwasser an Blättern vermeiden
Die Blätter sollten beim Gießen nicht nass werden. Wenn du ganz sicher gehen willst, entferne die unteren Blätter, sobald die Pflanzen kräftig genug sind.
6. Das muss beim Gießen beachtet werden
Am besten wässerst du deine Tomaten am frühen Morgen. Gieße sie regelmäßig alle zwei bis drei Tage durchdringend, aber nicht erst wenn der Boden völlig ausgetrocknet ist. Die Früchte platzen sonst leicht auf. Um Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule zu verhindern, darfst du deine Tomatenpflanzen ausschließlich im Bodenbereich wässern.
Mischkultur beim Anbau von Tomaten
Tomaten schätzen keine Nachbarn, die hoch wachsen oder die sie bedrängen. Zudem findet das Fruchtgemüse es gar nicht witzig, wenn der Nachbar ihre Nährstoffe vertilgen. Insofern akzeptieren Salate und Kräuter, aber auch Schwachzehrer wie Buschbohnen – mit einem gewissen Abstand. Zudem lohnt es sich im Sinne der Mischkultur, Tomaten mit Pflanzen zu umgeben, die Krankheiten vorbeugen oder Schädlinge fern halten:
Basilikum schützt Tomaten vor der Weißen Fliege.
Der Geruch von Petersilie schreckt Blattläuse ab.
Ringelblumen und Gewürztagetes helfen bei Bodenmüdigkeit.